Tennis für Anfänger:innen – das solltest du unbedingt wissen
Im Fernsehen sieht Tennis entweder eher monoton oder ziemlich schweißtreibend aus, wenn die Profis am Werk sind. Der Ball muss über das Netz, klar, aber wie werden die Punkte gezählt? Und warum dauern manche Tennisspiele so unendlich lang? Schwirren dir auch solche Fragen im Kopf herum, wenn du dich mal auf den Tennis-Court wagen willst?
Kein Problem, wir verschaffen dir Klarheit. Lies hier mehr über die wichtigsten Grundregeln beim Tennis. Erfahre, wie du einen Aufschlag richtig ausführst und wie du von den Fehlern deiner Gegner:innen profitieren kannst. Lerne zudem, wie Punkte gezählt werden und was es mit den Linien auf dem Feld auf sich hat.
Das Spielfeld beim Tennis
Der Tennis-Court – ein roter Platz mit einem Netz in der Mitte und ein paar weißen Linien. Aber da steckt mehr dahinter. Zunächst zu den Abmessungen:
- Länge: 23,77 m
- Breite beim Einzel: 8,23 m
- Breite beim Doppel: 10,97 m
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Das Spielfeld ist in zwei Hälften geteilt, die vom Netz in der Mitte getrennt werden. Auf allen Seiten ist es von Linien begrenzt, bei denen zwischen Grundlinien und Seitenlinien unterschieden wird:
- Grundlinien: Sie bilden das hintere und vordere Ende des Tennisfeldes und verlaufen parallel zum Netz in der Mitte. In 6,40 m Entfernung vom Netz verläuft in jeder Hälfte jeweils eine weitere Linie, die Aufschlaglinie.
- Seitenlinien: Sie bilden die Spielfeldbegrenzung, je nach Einzel- oder Doppel werden die inneren oder äußeren Linien genommen.
Der Bereich zwischen Aufschlaglinie und Netz ist durch eine weitere Linie nochmals in zwei Hälften geteilt. Diese Trennlinie bildet mit der Aufschlaglinie aus der Vogelperspektive den Buchstaben „T“. Deshalb sprechen Tennisspieler:innen von diesem Bereich des Spielfeldes oft als T-Bereich.
Und was ist mit dem Netz?
Ziel des Spiels ist es, den Ball so zu schlagen, dass er hinter dem Netz auf der gegnerischen Seite auf den Boden aufkommt. Während des Spiels darf der Ball das Netz ruhig berühren. Wie auch die Abmessungen fürs Spielfeld sind auch die Abmessungen des Netzes klar festgelegt:
- Höhe in der Mitte: 91,4 cm
- Höhe am Rand: 1,07 m
Das Netz hängt also in der Mitte etwas durch, sodass du auch flache Bälle spielen kannst. Außerdem geht es jeweils mindestens 91,4 cm über die Spielfeldbegrenzung.
Das musst du beim Aufschlag beachten
Führst du den Aufschlag beim Tennis aus, stehst du in der Mitte hinter der Grundlinie. Wichtig ist, dass du diese nicht übertrittst, solange der Ball nicht auf der gegnerischen Seite ist. Um den Aufschlag richtig auszuführen, solltest du:
- schulterbreit stehen,
- den Schläger mit Pendelbewegungen nach oben schwingen,
- den Ball mit der anderen Hand werfen, sobald dieser über deinem Kopf ist,
- den Oberkörper ausstrecken,
- den Schläger zum Ball hin beschleunigen.
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Das Aus beim Tennis
Eine der wichtigsten Tennisregeln ist das Aus. Dabei können oft wenige Zentimeter entscheidend sein. Wenn nur ein kleiner Teil des Balles die Seitenlinie oder die Grundlinie berührt, ist der Ball weiterhin im Spiel. Verfehlt der Ball die Linie hingegen auch nur um einen Zentimeter, ist er im Aus.
Wer entscheidet über das Aus?
Nach ein paar gemütlichen Runden ist Schluss mit der Monotonie beim Tennis. Du schlägst den Ball fester und er kommt schneller zurück, manchmal mit 100 km/h oder mehr. Ob der Ball nun im Aus ist oder nicht, ist kaum zu erkennen, und je nachdem, wo du auf dem Spielfeld stehst, hast du eine andere Wahrnehmung. Also, was nun?
- Schiedsrichter:in entscheidet
- Spieler:innen entscheiden selbst (freundschaftliches Spiel)
- Zuschauer:innen können helfen (freundschaftliches Spiel)
- Ihr spielt nur zum Spaß.
Wenn es beim Tennis hoch hergeht
Aber besonders bei den Profisportler:innen wollen sich alle sicher sein, deshalb kommen den Schiedsrichter:innen oft die moderne Technik oder einfache Tricks zu Hilfe:
- akustische Signale, wenn der Ball auf der Linie aufkommt
- Kamerabilder aus der Vogelperspektive
- Sand am Spielfeldrand, in dem der Ballabdruck zu sehen ist
Als Anfänger:in Fehler beim Tennis vermeiden
Macht dein/e Gegner:in Fehler, kannst du punkten. Du selbst willst natürlich Fehler vermeiden. Aber welche gibt es überhaupt beim Tennis? Als Anfänger:in solltest du unbedingt diese zwei großen Fehler vermeiden:
- Fehler beim Aufschlag:
- Ball verfehlt
- Ball kommt auf deiner Hälfte wieder auf
- Ball landet im Netz
- Fußfehler: Grund- oder Seitenlinie übertreten
Passiert dir das einmal, ist das nicht schlimm. Dein/e Gegner:in erhält zunächst keinen Punkt, denn du darfst deinen Spielzug wiederholen.
Der Doppelfehler
Du führst einen Aufschlag aus und der Ball landet im Netz. Kein Problem, du darfst ja noch einmal aufschlagen. Jetzt übertrittst du die Grundlinie. Ärgerlich! Denn diese zwei Fehler werden beim Tennis als Doppelfehler bezeichnet. Kommt es dazu, erhält dein/e Gegner:in einen Punkt. Deshalb gilt: Doppelfehler unbedingt vermeiden!
Punkte zählen als Tennis-Anfänger:in
Die Zählweise beim Tennis klingt erstmal kompliziert, ist sie aber nicht. Du musst nur wissen, dass du beim Tennis nicht fortlaufend Punkte zählst, sondern Sprünge machst. Denn du zählst 15, 30, 40:
- Du machst einen Punkt und es steht 15:0.
- Du machst einen weiteren Punkt und es steht 30:0.
- Nach deinem dritten Punkt steht es 40:0.
Um zu gewinnen, musst du aber um 2 Punkte vorn liegen. Das heißt:
- Steht es 40:0, 40:15 oder 40:30, kannst du mit dem nächsten Punkt gewinnen.
- Steht es 40:40, brauchst du zwei weitere Punkte und die gegnerischen Punkte müssen gleich bleiben, damit du gewinnst.
Um einen ganzen Satz für dich zu entscheiden, musst du mindestens 6 Spiele gewinnen. Auch hier gilt, du musst mit 2 gewonnen Spielen vorn liegen. Ein Satz kann beim Tennis also mit 6:4 gewonnen werden, nicht jedoch mit 6:5. Bei einem Vorsprung von nur einem Spiel schreibt die Zählweise beim Tennis eine Art Verlängerung vor: Es wird so lange weitergespielt, bis es zum Beispiel 7:5 steht oder bis jemand sich einen Vorsprung von zwei Spielen erkämpft hat.
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Der Tiebreak für schwierige Fälle
Vielleicht hast du es im Fernsehen schon mal mitbekommen. Tennisspiele können bei den Profis manchmal sehr lange dauern. Das bisher längste Match ging über 11 Stunden! Um das möglichst zu verhindern, gibt es im Tennis den sogenannten Tiebreak, eine Veränderung in der Zählweise, um einen schnelleren Sieg zu ermöglichen.
Steht es 6:6, gilt grundsätzlich jeder Fehler als ein Punkt. Es wird also nicht mehr nach der normalen Weise 15, 30, 40 gezählt, sondern fortlaufend 1, 2, 3 usw. Um den Tiebreak für dich zu gewinnen, brauchst du mindestens 7 Punkte und 2 Punkte Vorsprung.
Und, sind die Tennisregeln soweit klar? Wenn nicht, ist das kein Problem, denn am besten verstehst du das Spiel nach dem Prinzip „Learning by Doing“. Mit anderen Worten: Am besten buchst du einen Court und lässt dich beim Spielen von erfahrenen Bekannten, Kolleg:innen oder Verwandten einweisen. Bei Eversports bist du dafür genau richtig, denn hier findest du zahlreiche Tennis-Courts in deiner Nähe.