Yoga vs. Pilates – Tradition gegen Moderne

Yoga und Pilates – 2 beliebte Aktivitäten, wenn es darum geht, an unserem Körper und Geist zu arbeiten. Kein wildes Cardio- oder Krafttraining. Dennoch kommst du auch bei den scheinbar entspannten Übungen ins Schwitzen. Auf den ersten Blick scheinen Yoga und Pilates besonders für Laien fast identisch, aber der Schein trügt.

Nicht nur die Übungen und Trainingsziele unterscheiden sich. Vor allem die Ansätze klaffen auseinander. Deshalb erfährst du hier, worum es bei beiden Aktivitäten geht und was dich in den Einheiten erwartet. So kannst du am Ende selbst entscheiden, ob du eher Typ Yoga oder Typ Pilates bist.

Traditionelles Yoga vs. Modernes Pilates

Yoga ist eine alte indische Lehre, die seit Jahrtausenden praktiziert wird. Bei dieser Lehre geht es vor allem um Einheit, Verbindung und Harmonie. Die Übungen sollen dir den Weg zur Selbsterkenntnis zeigen, und das mithilfe von:

• Körperhaltungen (Asanas)
• Atemübungen (Pranayama)
• Meditation
• Entspannungsübungen
• Konzentrationsübungen

Es gibt verschiedene Yoga-Arten, die sich etwas voneinander unterscheiden. Grundsätzlich geht es aber um die geistige und körperliche Gesundheit, die du aus dem Studio in deinen Alltag übernehmen solltest. Daher entspannst und stärkst du mit den Übungen deinen Körper und deinen Geist von innen heraus. Yoga ist eine Lebenseinstellung – deswegen sagen viele Yogis, sie praktizieren Yoga “on and off the mat”, also auch im Alltag.

Pilates steckt im Vergleich dazu noch in den Kinderschuhen. In den 1920er-Jahren entwickelte Joseph Pilates diese damals innovative Trainingsmethode als Krafttraining für Soldaten. Der Sport verbreitete sich und wurde immer beliebter. Im Zentrum steht dabei der Körper, die Körperhaltung und Fitness, denn mit Pilates stärkst du dein Körpergefühl und deine Muskulatur. Eine wichtige Rolle spielen dabei:

• Bauchmuskeln
• Rücken
• Beckenboden
• Beweglichkeit

Ansätze und Philosophie

Eine der Grundphilosophien des Yoga ist es, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Deshalb lehrt dich Yoga,

• dich auf deine Atmung zu konzentrieren.
• deinen Geist und Körper zu stärken. 
• deinen Geist und Körper zu beruhigen.

Aus diesem Grund „machst“ du Yoga nicht einfach als Sport, du „lebst“ es, denn es ist eher eine Lebenseinstellung. Die körperliche Praxis im Yoga hilft uns dabei, mehr im Körper anzukommen. Bei manchen Yoga-Arten kannst du dadurch auch unglaublich viel Kraft aufbauen und deine Muskulatur aktivieren und gleichzeitig flexibler machen. 

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Pilates hingegen legt mehr Wert auf das Ganzkörpertraining. Du trainierst bestimmte Muskelgruppen, indem du die Übungen langsam ausführst. Außerdem wiederholst du die Übungen, um die Muskeln zu aktivieren. So verbesserst du dein Körpergefühl und spürst deine Tiefenmuskulatur. Wichtig beim Pilates ist deshalb:

• Atmung
• Konzentration
• bewusst ausgeführte Bewegungen

Die Atmung

Vielleicht ist dir schon mal aufgefallen, wie wichtig die Atmung bei bestimmten Sportarten ist. Yoga und Pilates sind da keine Ausnahme, aber es gibt Unterschiede:

• Beim Yoga spielt die Atmung eine zentrale Rolle. In der Regel atmest du durch die Nase und versuchst, die Asanas synchron mit deiner Atmung auszuführen. Dadurch wird dein Körper beruhigt und du kannst die Asanas länger halten.

Beim Pilates ist die Atmung auch wichtig, aber in einem anderen Maß. Du atmest durch die Nase ein und durch den Mund aus.

Welche Ziele verfolgen beide Sportarten?

Obwohl du beim Yoga auch deine Muskeln stärkst und deine Beweglichkeit trainierst, ist das nicht der Hauptzweck der Übungen. Yoga machst du wegen des inneren Gleichgewichts und der inneren Freiheit (Samadhi). Hier stehen, neben dem inneren Einklang, folgende Trainingsziele im Vordergrund:

• Kopf abschalten
• Stress abbauen
• Muskelaufbau
• Beweglichkeit
• Körper und Geist stärken

Pilates ist ein systematisches Ganzkörpertraining, denn es gibt keinen philosophischen Hintergrund. So kann dir der Sport bei bestimmten Beschwerden helfen:

• Rückenschmerzen
• falsche Körperhaltung
• Unbeweglichkeit

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Das bedeutet natürlich nicht, dass Yoga solche Beschwerden nicht lindern kann und du mit Yoga nicht deine körperliche Fitness verbessern kannst. Positive körperliche Veränderungen nimmst du auch bei dieser Sportart wahr. Es ist jedoch nicht das Hauptziel beim Yoga.

Was benötigst du für beide Sportarten?

Yogamatte raus und los geht’s! Das und bequeme Sportkleidung ist im Grunde alles, was du für eine Yoga-Session brauchst, denn dein Körper ist dein wichtigstes Instrument. Je nach Yoga-Art können aber weitere Requisiten hinzukommen:

• Blöcke
• Gurte
• Kissen

Pilates-Übungen erfordern normalerweise eine Trainingsmatte und bestimmte Ausstattung wie Pilates-Bälle, Therabänder und Pilates-Rollen. Außerdem sind Pilates-Studios oft mit Trainingsgeräten ausgestattet, mit denen du deine Ausdauer und Kraft trainieren kannst.

Yoga vs. Pilates – der größte Unterschied

Der größte Unterschied zwischen Yoga und Pilates ist die Philosophie und der Zweck. Während Yoga eher eine geistig-spirituelle Erfahrung ist, gilt Pilates eher als reines Körpertraining. Pilates konzentriert sich mehr auf die Bauchmuskeln und stärkt somit den Kern des Körpers (Bauch und Rücken), während Yoga, neben der Stärkung des Körperkerns, darauf abzielt, den Körper zu dehnen und ihn und deinen Geist von innen heraus zu stärken.

Gibt es auch Gemeinsamkeiten?

Auch wenn es jetzt scheint, dass es sich um 2 völlig verschiedene Aktivitäten handelt, gibt es dennoch eine wichtige Gemeinsamkeit: Sowohl beim  Yoga als auch beim Pilates führst du die Übungen langsam aus, sodass sie ineinander übergehen. Die Bewegungsabläufe sind fließend und jede Bewegung wird bewusst ausgeführt.

Was die körperliche Fitness angeht, gibt es also mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede, denn beide Sportarten:

• stärken deine Muskulatur, vor allem die Bauchmuskulatur,
• lindern Rückenschmerzen,
• fördern deine Beweglichkeit,
• dehnen deinen ganzen Körper und
• nutzen spezielle Atemtechniken zur Ausführung der Übungen.

Während es bei Pilates auf der Fitness-Ebene bleibt, gehst du beim Yoga tiefer und schaffst eine einzigartige Verbindung zwischen Körper und Geist.

Bist du eher Typ Yoga oder Pilates?

Ob du dich letztlich für Yoga oder Pilates entscheidest, liegt bei dir. Wichtig ist, dass du weißt, welche Ziele du verfolgst und was du mit dem Sport bewirken möchtest:

• Yoga: Du suchst nach einem Ausgleich und willst deinen Körper und Geist in Einklang bringen. Zudem bevorzugst du sanftere und spirituelle Übungen.
• Pilates: Du möchtest an deinem Körperbild arbeiten, deine Haltung verbessern und deine Muskeln trainieren.

Yoga und Pilates konkurrieren nicht so sehr miteinander, wie man vermuten könnte. Vielmehr ergänzen sie sich. Falls du noch unschlüssig bist, kannst du ja beides mal ausprobieren und schauen, womit du dich wohler fühlst. Auf Eversports findest du dazu passende Yoga- und Pilates-Studios in deiner Nähe.